01.07.2024
wegen Wetterlage in Hamburg
Umweltbehörde zur aktuellen Gewässersituation aufgrund der Wetterlage
Die starken lokalen Niederschläge vergangene Woche haben große Mengen organischen Materials in Hamburgs Gewässer geschwemmt. In Verbindung mit den aktuellen Wassertemperaturen führt der Abbau dieses Materials zu einem Sauerstoffabfall in den Gewässern und hat ein Fischsterben verursacht.
Über Regenwassereinleitungen und Mischwasserüberläufe wurden Aufgrund am vergangenen Donnerstag in kurzer Zeit große Mengen organisches Material (u. a. Pollen, Staub, Erde, Fäkalien, organische Schadstoffe von den Straßenoberflächen) in die Gewässer gespült. Der biologische Abbau dieser organischen Einträge in Verbindung mit bereits erhöhten Wassertemperaturen bedingt eine starke Sauerstoffzehrung, die insbesondere in den Kanälen der Alster, wie z. B. aktuell im Osterbekkanal sichtbar ein Fischsterben verursacht hat. Im Osterbekkanal wird zeitnah mit der Abfischung begonnen.
Derzeit gibt es keine kurzfristigen Maßnahmen, die eine Sauerstoffmangelsituation bei stärkeren Regenereignissen und sommerlichen Temperaturen verhindern können. Lang- und Mittelfristig helfen die folgenden Maßnahmen einem Sauerstoffmangel in Gewässern vorzubeugen:
- Die dezentrale Niederschlagswasserbewirtschaftung zum Erhalt bzw. Verbesserung des naturnahen Wasserhaushalts wie z. B. Versickerung, Rückhalt und Nutzung des Niederschlagswassers, offene dezentrale Oberflächenentwässerung, Einleitmengenbegrenzung.
- weitere Reduzierung von Mischwassereinträgen
- Niederschlagswasserbehandlung vor Einleitung in ein Gewässer
- Gewässerrenaturierungen
- Verbesserung der Gewässerstruktur
- Gewässerrandstreifen
- Keine Wasservögel füttern: Wenn Sie sich auch für die Verbesserung der hamburgischen Gewässer einsetzen wollen, verzichten Sie auf das Füttern von Wasservögeln, da zum einen die Tiere kein Brot vertragen und zum anderen die Gewässer durch das übermäßige Nährstoffangebot zusätzlich stark belastet werden.
Auch wenn schon eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt wurde, ihre positiven Effekte auf die Gewässer setzen zeitverzögert ein.
Bei einem Fischsterben größeren Ausmaßes (mehrere hundert tote Fische) ist das Schadensmanagement der BUKEA Telefon 0175 344 3984 zu informieren, die in Zusammenarbeit mit der Wasserwirtschaft der Bezirke die Lage vor Ort begutachtet. Falls erforderlich wird das Abfischen und die Entsorgung der toten Fische veranlasst.
Weitere Informationen finden Sie hier: Fischsterben-Merkblatt
Quelle: Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) Pressestelle